Beschreibung
“Eyes Wide Shut”
120 x 90 cm
Die Verkörperung der Gerechtigkeit steht im Zentrum eines digitalen Kaleidoskops, einem viralen Dschungel voller Ablenkungen – polarisierend und laut. Eingetaucht in die virtuelle Realität hat sie zwar permanent alles im Blick, und doch fällt das Sehen schwer. Die Reizüberflutung verschleiert mehr, als sie enthüllt.
In dieser Ära, in der die Grenzen zwischen virtueller und realer Erfahrung verschwimmen, symbolisiert Justitia mit ihren „weit geschlossenen“ Augen die Herausforderung, mit der wir konfrontiert sind:
Die Fähigkeit, Wahrheit zu erkennen, während wir gleichzeitig von einer Flut an Information und Desinformation umgeben sind.
Heute gilt: “alles, überall und gleichzeitig” – auch für unsere mentale Gesundheit ist dies eine echte Bürde und erschwert die Richtungssuche.
Und wie gehen wir mit einer scheinbar immer unausgeglicheneren Waage um, welche die Machtverhältnisse widerspiegelt, die unsere Wahrnehmung formen und verzerren?
Dieses Gemälde, inspiriert von Delacroix‘ „Die Freiheit führt das Volk“ und angereichert mit der Farbpalette von Edvard Munch, verschmilzt postmodernen Expressionismus mit einem Hauch von Romantik, reflektierend und kritisch.
Es steht im Kontext des 75. Jahrestages des Grundgesetzes, einem Symbol für Frieden und Einheit, das uns daran erinnert, unsere digitale und analoge Existenz zu hinterfragen und neu zu interpretieren.
„Die Augen weit geschlossen“ ist eine Aufforderung an uns alle, den Umgang mit unseren Rechten aus einer humanistischen und respektvollen Perspektive, die den Umständen der Gegenwart gerecht wird, neu zu betrachten, um eine nachhaltige und friedvolle Zukunft in Einklang mit unserer Natur zu gestalten.
Dabei mahnt uns das Gemälde, stets die Balance auf Justitias Waage im Auge zu behalten und wachsam zu sein, sodass wir den ‘Tipping Point’ in unserer vernetzten sozioökologischen Struktur nicht überschreiten – eine essenzielle Überlegung, um den Frieden und die Natur in unserer modernen Gesellschaft zu bewahren.